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14. 02. 2015

Kopenhagen: Die Blasphemie geht weiter

Nur zwei Wochen nach dem Comicfestival in Angoulème, bei dem aus traurigem aktuellem Anlass das Satiremagazin Charlie Hebdo im Fokus stand, hat es am heutigen Samstag einen weiteren Mordanschlag auf einen islamkritischen Karikaturisten gegeben., Bei einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel "Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit" in Kopenhagen gab ein Unbekannter dutzende Schüsse von außen auf den Veranstaltungsraum ab. Ziel des Anschlags dürfte der schwedische Cartoonist Lars Vilks gewesen sein, der die Veranstaltung leitete und auf den seit 2007 in Islamistenkreisen ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Vilk ist allerdings unverletzt geblieben, ebenso der französische Botschafter Zimeray, der an der Diskussion teilnahm. Stattdessen starb ein völlig unbescholtener Besucher der Veranstaltung.

Man kann sich schon fragen, ob das jetzt die neue Normalität ist für politische Cartoonisten. Ob die Behandlung von Themen, von denen sich in irgendeiner Weise kleingeistige Fanatiker angesprochen fühlen können, jetzt zwangsläufig mit Lebensgefahr einherkommen. Und nicht nur für die Cartoonisten, sondern auch für Veranstaltungsbesucher? Zumindest scheint eine solche "Normalität" im Sinn besagter Fanatiker zu sein.

Ob der Täter im aktuellen Fall einer dieser Fanatiker ist, kann zur Zeit noch nicht sicher gesagt werden, wird aber allgemein angenommen. Es ist nicht der erste Anschlag auf Vilks, seit dieser im Jahr 2007 eine Mohammed-Karikatur veröffentlicht hatte. In ersten Stellungnahmen sprachen die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt und der französische Außenminister Laurent Fabius bereits von einem Terrorakt.

Ob es von Seiten der Comicszene ähnliche Solidaritätsbekundungen geben wird wie nach dem Charlie-Hebdo-Attentat im Januar, bleibt abzuwarten. Man könnte einwenden, der Anschlag im Januar traf mitten ins Herz des westlichen Freiheitsverständnisses, der heutige "nur" in eine Diskussion darüber. Auf jeden Fall zeigt das heutige Attentat, wie aktuell nach wie vor die Diskussion über Meinungsfreiheit und religiösen Fanatismus ist.

Mehr Details über den Anschlag werden sicher im Lauf der nächsten Tage bekannt werden. Wir werden die Augen aufhalten und diesen Beitrag gegebenenfalls ergänzen.



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