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14. 04. 2006

Anarchie gegen V

A for Anarchy nennt sich ein Aktionsbündnis, das für den 17. 4. zu einem internationalen Aktionstag gegen den Film "V for Vendetta" aufruft. Anlaß ist, daß die Verfilmung sämtliche anarchistischen Untertöne aus dem Comic zugunsten einer harmloseren Deutung vermeidet.

Die Kritik ist nicht neu. Ähnlich äußerte sich auch V-Erfinder Alan Moore:
"It seemed to me the two more absolute extremes were anarchy and fascism. This was one of the things I objected to in the recent film, where it seems to be, from the script that I read, sort of recasting it as current American neo-conservatism vs. current American liberalism."

World War 4 Report berichtet von konkreteren Plänen für die Aktion in New York: "To challenge the film's liberal politics, our street theater will feature a two-faced Clinton-Bush under the control of the ruling class and corporate power. The anarchist V will chase off these scoundrels and speak to the notion of a society without capitalism and the state."

Was auf den ersten Blick wie eine eher niedliche Straßentheater-Aktion klingt, verbindet durchaus ernstgemeinte Themen: "Rather, we intend to use their presence as a backdrop to illustrate the real agenda of corporate films like V for Vendetta, which co-opt the style of subversion yet never provide the kind of substance that would fundamentally challenge their interests."
Weiter soll die Aktion sich gegen V-Verlag DC und deren Copyright-Politik richten, die Moore keinerlei Einfluß auf die Verfilmung seines Buches ließ, denn es gehört ihm nicht. Die Veranstalter weisen auch auf die lange Tradition DCs im Ansichreißen von Copyrights hin, deren bekanntestes Opfer die SUPERMAN-Erfinder Siegel und Shuster sind - ein Fall, der unlängst durch einen Gerichtsbeschluß wieder in die Medien gekommen ist, der Siegels Rechte an SUPERBOY noch mal bestätigte.

Das ist ein wichtiges Thema, von dem wir sicher nicht zum letzten Mal gehört haben. Ob es der Sache dient, dieses Thema mit der (erwartbar gewesenen) Enttäuschung über die unpolitische Ausrichtung eines Hollywood-Blockbusters zu vermengen, und ob politisches Straßentheater (und was auch immer noch geplant ist) die effektivste Protestform dagegen ist, bleibt abzusehen.

Reizvoller - und vielleicht sogar anarchischer - erscheint dieser Filmtrailer, den Mark Evanier in seinem Weblog gepostet hat.

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